Sonntag, 17. Januar 2016

BV StA-WIEN GERTRAUDE MATHAUSER

         REPUBLIK ÖSTERREICH 
STAATSANWALTSCHAFT WIEN 

Landesgerichtstrasse 11
1082 Wien
Tel.: +43 (0)1 40127-0
Fax.: +43 (0) 4027911
Staatsanwalt Mag.
Bernhard LÖW



BESCHULDIGTENVERNEHMUNG 

BETREFF: 
BESCHULDIGTENVERNEHMUNG 
Verdacht des Betruges im Zusammenhang mit der Verwaltung von Liegenschaften durch die WOGE Realitäten GmbH 


VERNEHMUNGSDATEN: 
Ort:  Staatsanwaltschaft Wien
Beginn:  23.6.2015, 9.30 Uhr
Leiterin/Leiter:  Staatsanwalt Mag. Bernhard LÖW
Sprache:  deutsch Dolmetsch erforderlich
Dolmetsch: 
Sonst. anwesende Personen:  StA Mag. Linda REDL, RA Dr. Herbert EICHENSEDER





PERSÖNLICHE DATEN 
Geschlecht:  weiblich
Familienname/n: FLEIHAUS
Geburtsname/n: 
Vorname/n:  Gertraude Annemarie
Frühere Namen und Daten: 
Aliasnamen und Daten: 
Spitznamen: 
Sonstige Namen: 
Akademischer Grad/Titel: 
Tag, Monat, Jahr der Geburt: 21.05.1964
Ort, Bezirk, Land der Geburt: Wien
Staat der Geburt:      Österreich
Staatsangehörigkeit:            Österreich
Vornamen der Eitern:  Vater: Anton Mutter Gertraud
Familienstand:  verheiratet
Ehegattin/Ehegatte:  Christian MATHAUSER
Wohnort:
Straße, Nr., Stiege, Tür: Dechant-Zeiner-Gasse 9
PLZ, Ort, Bezirk:  2380 Perchtoldsdorf
Staat:  Österreich
Telefonnummer/n:  01/5861435 
E-Maii-Adresse/n: 
Legitimation: 
Beruf/Erwerbstätigkeiten: Angestellter
Schulbildung:  4 Jahre VS, 4 Jahre AHS, 5 Jahre BHLA
Vermögen:  keine Angaben
Nettoeinkommen:  keine Angaben
Finanzielle Verpflichtungen:  keine Angaben
Sorgepflichten:  1 Kind
Gesetzlicher Vertreter: 
Vorstrafen:  keine
Bewährungshelfer/in: 
BELEHRUNGEN HINWEISE ERKLÄRUNGEN: Generelle Belehrung für Verdächtige/Beschuldigte: 
Ich wurde vom Gegenstand des gegen mich bestehenden Verdachts und über meine Rechte im gegenständlichen Ermittlungsverfahren informiert. Ich wurde ergänzend darauf aufmerksam gemacht, dass meine Aussage meiner Verteidigung dienen, aber auch als Beweis gegen mich Verwendung finden kann. 
So stehen mir nach der geltenden Strafprozessordnung folgende Rechte zu: 
 einen Verteidiger zu wählen(§ 58 StPO) und einen Verfahrenshilfeverteidiger zu erhalten(§§ 61     und 62StPO),
Akteneinsicht zu nehmen(§§ 51 bis 53 StPO),
3.  mich zum Vorwurf zu äußern oder nicht auszusagen sowie nach Maßgabe der §§ 58, 59 Abs. 1 und 164 Abs. 1 StPO mit einem Verteidiger Kontakt aufzunehmen und mich mit ihm zu besprechen,
4.  einen Verteidiger meiner Vernehmung beizuziehen(§ 164 Abs. 2StPO),
5.  die Aufnahme von Beweisen zu beantragen(§ 55 StPO),
6.  Einspruch wegen der Verletzung eines subjektiven Rechts zu erheben(§ 106StPO),
7.  Beschwerde gegen die gerichtliche Bewilligung von Zwangsmitteln zu erheben(§ 87 StPO),
 die Einstellung des Ermittlungsverfahrens zu beantragen(§ 108StPO),
an der Hauptverhandlung, an einer kontradiktorischen Vernehmung von Zeugen und Mitbeschuldigten(§ 165 Abs. 2 StPO), an einer Befundaufnahme(§ 127 Abs. 2 StPO) und an einer Tatrekonstruktion(§ 150StPO) teilzunehmen, 
10. Rechtsmittel und Rechtsbehelfe zu erheben , 
11. Übersetzungshilfe zu erhalten(§ 56 StPO). 
Ich wurde weiters darauf hingewiesen, dass die vorstehenden Rechte gegebenenfalls im Einzelfall auf Grund ausdrücklicher gesetzlicher Ermächtigung eingeschränkt werden können. 



VERNEHMUNGSPROTOKOLL: 
Nach erfolgten Belehrungen gebe ich folgendes freiwillig an:
Wenn ich gefragt werdewer für was zuständig war bis zum Ableben meines VatersMein Vater war für alles zuständig hat nichts aus den Händen gegeben und hat bestimmt was zu passieren hat und wann es zu passieren hat. 
Ich bin in der Firma mit der Vermietung von Apartments betraut und über die Verwaltung der Liegenschaften habe ich keine WahrnehmungenIch war auch nie mit Betriebskostenabrechnungen befasst. In meinem Bereich war ich mit Mieterbeschwerdeninsbesondere über Reparaturen bzwStromausfall und diverse sonstige Dingebefasst. Die Apartments werden hauptsächlich an große FirmenBotschaften bzwdie UNO vermietetDas betrifft Leutedie sich für ein paar Monate einmieten müssenbis sie etwa etwas anderes (Haus oder Wohnung) gefunden haben oder die Mitarbeiter wechseln. 
Ich bin seit 1983/84 im Betrieb tätigEs war immer nur Familie und gab nie Angestellteauch keine SekretärinDie Aufteilung zwischen den Familienmitglieder war wie folgt: meine Schwester hat auch gemachtwas mein Vater ihr gesagt hat; auch mein BruderWir haben alle das gemachtwas mein Vater uns gesagt hat. Mein OnkelGünther FLEIHAUSist mehr oder weniger für langjährige Kunden zuständigwenn es gewünscht wirdWenn also langjährige Kunden mit ihm sprechen wollen steht er zur Verfügung 
Mein Vater hat seine Listen und Zettel gehabt und hat gesagt "Du machst das und du machst das" und dann ist man wieder zurück gekommen und hat berichtet. Er hat alles bestimmt und es ist nicht so gewesen, dass irgendetwas nicht in seinen Bereich gefallen wäre. 
Befragt zu den letzten acht bis neun Jahren und Kundenbeschwerden von LeutenEinsicht- nahmen von Mietern etc.: Mein Arbeitsplatz ist nicht im Bürosondern ich gehe im Prinzip den ganzen Tag herumkontrolliere die Putzfrauen und schaue mir die Räume anob etwas sauber zu machen istWenn ich ins Büro gegangen bindann war das kurz um etwas zu besprechen im Zusammenhang mit den ReparaturenDie Apartments sind in der Köstlergasse 579 und 14Das Büro ist in der KöstIergasse 7Betriebsanlagengenehmigungen waren vorhandenApartments sind Wohnungen die eingerichtet sindmit Geschirr und die halt betreut wer- den und kurz- bzw. mittelfristig vermietet werden Es handelt sich aber nicht um Ferienwohnungen für Touristen
In Investitionsentscheidungen war ich nicht eingebundenEs gab auch keinen Familienrat diesbezüglichMeine Mutter war nicht im Betrieb tätig, sie war zu Hause. Ich war auch nicht in die Erstellung von JahresabschlüssenBilanzenSteuererklärungen ein- gebundenDas hat alles mein Vater gemacht. 
Den Betrieb zu übergeben vor seinem Ableben war für meinen Vater kein Themaweil er für sich unsterblich warMan durfte das auch nicht ansprechendenn da wurde er böseEs wurden daher zu seinen Lebzeiten auch keine Vermögenswerte übertragen. Er wollte sich nicht mit seiner Sterblichkeit auseinandersetzenWarum die Geschäftsführung an meine ältere Schwester abgegeben worden istweiß ich nichter mit uns darüber nicht gesprochenMein Vater hatte das so entschieden und das hatte man zu akzeptierenEs war aber nicht sodass sich dadurch etwas geändert hat. 
Ich bin auch weiterhin nur für die Apartments zuständig und habe mit der Aufarbeitung nichts zu tun. Bei den Apartments selber gab es keine Probleme. Betriebskosten und der gleichen war da auch nie Thema
Mit Geldangelegenheiten (Kontoverbindungen etc.) war ich nicht befasstAuch wenn jemand nicht gezahlt hatwas eigentlich nie vorkamwar ich nicht eingebundendas Mahnsystem ver- lief automatischAuch mit BetriebskostenabrechnungenAushang in den Häusern habe ich nichts zu tun habe
Zu Herrn Bisschop habe ich keine persönliche Wahrnehmung
Wenn mir vorgehalten wirddass ich Gesellschafterin bin und es über Umwege auch mein Geld ist bzwmeine Schwester angegeben hatdass es zu Rückzahlungen kamIch weißdass Fehler passiert sinddas Geld gehört den Mietern und das bekommen sie zurückIch kann über Beträge nichts sagendas weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob es Fremdfinanzierungen gibt. Wir reden nicht über SummenIch vertraue meiner Farniliedass sie das in Ordnung bringt. Mein Tätigkeitsbereich hat sich nicht geändert und ich habe genug zu tunEs wäre auch kontraproduktivweil ich für Hausverwaltertätigkeiten nicht ausgebildet binWir versuchen jetzt, alles aufzuteilenDie Entscheidungen werden jetzt im Familienverband getroffen und wir versuchendenselben Fehler nicht zu machenIch wurde erst nach dem Tod meines Vaters Gesellschafterin
Wenn mir vorgehalten wirddass meine Schwester gesagt hatder Vater meinte ein Bankkonto reicht: Ich weiß von einem Kontowas er gesagt hatweiß ich nicht. Es stimmt aber sicherwas meine Schwester gesagt hat. Ich kenne die Ausführungen meiner Schwester. 
Im Büro ist nur die Familie tätigdas war schon immer soWenn ich gefragt werde, warumich nehme anmein Vater wollte keine Fremden im BetriebEs sind immer mehr Familienmitglieder eingetretenweshalb kein zusätzlicher Personalbedarf (bis auf die Reiniger etc.) bestandIch war bis zum Ableben meines Vaters Angestellt und habe ein regelmäßiges Gehalt bezogenEs gab darüber hinaus keine weiteren Ausschüttungen bzwBeteiligungenMein Vater hat uns bei der Existenzgründung geholfenwenn es notwendig warIch habe nicht gewusstwoher das Geld im Detail kam und das hat er mir auch nicht gesagt. Jahresabschlüsse und Bilanzen habe ich nicht gesehendie hätte er mir auch nicht gezeigt. 

Kenntnisnahme und Korrekturen:Ich hatte die Möglichkeitdiese Vernehmung Seite für Seite durchzulesenbzw. durchlesen zu 
lassenIch hatte die MöglichkeitKorrekturen vornehmen zu lassen
Abschluss der Vernehmung: 
Die Vernehmung wurde von bis unterbrochen 
Ende der Vernehmung 10.29 Uhr 
Unterschrift des vernehmenden Organs..... ...

Abschluss der Vernehmung: 
Staatsanwaltschaft Wien
Wien, am 09.09.2015Mag. Bernhard LÖW, Staatsanwalt 

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